Artenschutzprojekt Trauerseeschwalbe
Landkreis Kleve
Kategorie:
Arten- & Biotopschutz
Schlagworte:
Arterhalt, Artenschutzmaßnahme, Nisthilfen
Projektlaufzeit:
Start: 1997
fortlaufend
Partner:
Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e. V.
Förderer:
Land NRW, Kreis Kleve
Kontakt:
Kreis Kleve
Untere Naturschutzbehörde
Herr Bäumen
Stand 05.09.2022
Die Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger) ist ein Zugvogel (Gattung Chlidonias: Sumpfseeschwalben), die an flachen und sumpfigen Seen, Teichen und Altwässern mit reichlich vorhandenem Pflanzenbewuchs brütet. Sie überwintert an der westafrikanischen Küste und kehrt jedes Jahr Ende April nach NRW zurück. Zur Brut bevorzugt sie Gewässer mit dichten Beständen der Krebsschere (Stratiotes aloides). Diese bultig wachsende Schwimmblattpflanze dient als schwimmende Insel für die Nestanlage.
Nachdem Anfang der 1990er Jahre die letzte Brutkolonie der Trauerseeschwalbe in NRW am Bienener Altrhein verschwand, entwickelte das Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V. im Frühjahr 1997 ein Artenschutzprojekt, um diese faszinierende Vogelart wieder am Niederrhein anzusiedeln. Es wurden Brutflöße angeschafft und auf dem Bienener Altrhein am traditionellen Standort der Kolonie ausgebracht. Diese wurden direkt angenommen und der Bestand konnte bis heute auf regelmäßig 40-50 Brutpaare gesteigert werden. Jährlich werden regelmäßig 120 Nistflöße eingesetzt, die jeweils zu Beginn der Brutsaison (Anfang Mai) auf den Gewässern ausgebracht und nach dem Wegzug der letzten Brutpaare im Spätsommer/Herbst wieder eingeholt werden. Dies ist notwendig, da die Flöße andernfalls bei einem winterlichen Hochwasser weggerissen würden. Regelmäßige Nestbeobachtungen zur Ermittlung des Bruterfolges sind ein weiterer wesentlicher Teil des Projektes. Der Bruterfolg ist entscheidend für die Bestandserhaltung dieser Art.