Nachhaltige Verpachtung – Feldwegesatzung – Renaturierung von Stromtalwiesen
Stadt Riedstadt
Kategorie:
Biologische Vielfalt in der Landwirtschaft
Schlagworte:
Nachhaltige Verpachtung, Artenreiche Wegraine, Extensivgrünland
Projektlaufzeit:
Stromtalwiesen: 2000 bis fortlaufend
Kontakt:
Stadt Riedstadt
Fachgruppe Umwelt
Barbara Stowasser
Matthias Harnisch
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Glyphosatverbot in Pachtverträgen und Vergabe an ökologisch wirtschaftende Betriebe
Auf Grundlage eines Beschlusses des Magistrates werden in Riedstadt kommunale Flächen bevorzugt an ökologisch wirtschaftende Betriebe verpachtet. Aber auch konventionelle Betriebe müssen auf den verpachteten Ackerflächen bestimmte Auflagen einhalten. Beispielsweise darf kein gentechnisch verändertes Saatgut verwendet und kein Glyphosat ausgebracht werden. Um eine naturverträgliche Grünlandnutzung auf den kommunalen Flächen zu gewährleisten, werden bei der Verpachtung von Grünlandflächen individuell Auflagen, beispielsweise zu Düngung, Beweidung oder Altgrasstreifen festgelegt.
Rückgewinnung von Wegrainen
Auf Grundlage einer Feldwegesatzung gewinnt Riedstadt bewirtschaftete Wegraine zurück. Durch Luftbildauswertungen und stichprobenartige Kontrollen werden die Grenzen der Wege kontrolliert. Bei Missständen schreibt die Kommune die betreffenden Bewirtschafter an. Teilweise finden Anhörungen oder Verordnungen von Bußgeld statt. Die zurückgewonnenen Flächen werden meist der Selbstbegrünung überlassen und können im Folgenden wieder als lineares Vernetzungselement im Biotopverbundsystem dienen. Gerade für die biologische Vielfalt der Offenlandarten haben intakte Wegränder eine große Bedeutung in der Feldflur.
Renaturierung von Stromtalwiesen
Stromtalwiesen kommen in den Auen großer Ströme wie dem Rhein vor und sind geprägt durch den Wechsel von Überflutung und Trockenfallen. Im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft wurden viele dieser wertvollen Wiesen entwässert, umgebrochen und als Acker oder Intensiv-Grünland genutzt. In Riedstadt wurden seit dem Jahr 2000 Ackerflächen und Intensiv-Grünland von der Kommune angekauft und renaturiert. Riedstadt wird dabei von der Fraport AG und dem Land Hessen unterstützt. Das Mahdgut von noch bestehenden Stromtalwiesen in einem benachbarten Naturschutzgebiet wird auf die Renaturierungsflächen aufgebracht und fördert dort die Ansiedlung der charakteristischen Pflanzenarten. Riedstadt trägt mit diesem langfristigen Projekt zur Förderung der Artenvielfalt bei. Denn viele seltene und gefährdete Arten sind an die phasenweise Überschwemmung und starke Austrocknung angepasst und benötigen Stromtalwiesen als Lebensraum.